Über den Blog Fermentation Space

 Die Technik der Fermentierung und ihre Memorierung

Nahrungsmittel-Fermentation bedeutet immer ein gut gefüllter Kühlschrank

Dieser Blog widmet sich der Fermentation und den dabei auftretenden Schichten der Erinnerung. Bei der Fermentation handelt es sich um eine in Privathaushalten fast in Vergessenheit geratene Möglichkeit, Lebensmittel durch Mikroorganismen zu veredeln und haltbar zu machen. Manchmal ist es dabei so, dass etwas wächst, gefüttert und sogar ein Teil später weitergegeben werden kann. Ähnlich ist es auch mit unserer Erinnerung, sie vermehrt sich ebenfalls beständig und lebt durch unsere Weitergabe an nachfolgende Generationen fort.

Das Wissen um die Fermentation war und ist unmittelbar mit der mündlichen Überlieferung verbunden. Im Zeitalter der Digitalisierung ist dieses Wissen leichter zugänglich. Dadurch ist es möglich einen Zugriff auf Wissensbestände zu erlangen, denen zuvor oft eine Festschreibung verwehrt blieb.

Unbewusster Kontakt mit der Nahrungsmittelfermentation

Viele Menschen sind in ihrer Vergangenheit in ihrem privaten Umfeld mit der Nahrungsmittelfermentation – häufig auch unbewusst – in Berührung gekommen. Sei es durch ihre Großeltern, Eltern, Freunde oder auch Bekannte. Durch den erneuten Kontakt mit der Fermentation treten diese Erinnerungen wieder hervor. Sei es die Erinnerung an die Dickmilch, die von der Großmutter über Nacht mit stehengelassener Milch hergestellt wurde, oder die Erinnerung an die Schnippelbohnen, die von den Eltern früher im Keller milchsauer haltbar gemacht wurden. Unzählige dieser Erinnerung lagern in unserem persönlichen Wissensvorrat und warten geradezu darauf, dass wir auf sie zugreifen.

Hier soll das Wissen um die häusliche Fermentation aufbereitet werden

Hier soll dieses Wissen um die häusliche Fermentation aufbereitet, gepflegt und manifestiert werden. Die Idee zu diesem Blog ist während eines dreitägigen Workshops, an dem 2016 ich teilgenommen habe, entstanden. Während des Workshops ist mir aufgefallen, wie viele kleine Geschichten rund um das Fermentieren im Umlauf sind und dass diese Erinnerungen durch den Fermentierungsprozess geradezu nach oben gespült werden.

Ich selbst stehe also noch am Anfang meiner „Fermentierungs-Karriere“. Das heißt, ich berichte von meinen Experimenten, Erfahrungen, Erfolgen und auch Misserfolgen. Schritt für Schritt wird daher der Anspruch dieses Blogs wachsen. Ebenso werden hier auch andere nachhaltige Methoden im Umgang mit Lebensmitteln miteinbezogen und weitere Möglichkeiten der Haltbarmachung betrachtet werden. Die schon vorhandene schriftliche Überlieferung wird hier selbstverständlich berücksichtigt. Gastbeiträge sind hochwillkommen und Interviews geplant.

Bildquellen

  • Blick in den Kühlschrank: Bildrechte beim Autor

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